Am 18. Juni 1998 wurde das Stadtmuseum Klosterneuburg nach nur 18-monatiger Bauzeit im neuen "Kulturzentrum Steinhäusl" eröffnet und gesegnet.
Die Geschichte des Museums als "Ortsmuseum Klosterneuburg" reicht aber mindestens bis 1912 zurück.
Im Oktober 1992 beschloß der Gemeinderat die Liegenschaft Kardinal-Piffl-Platz 8 vom Land NÖ anzukaufen, um dort ein den heutigen Standards entsprechendes Archiv zu errichten.
Bei vorbeugenden archäologischen Grabungsarbeiten der Abteilung für Bodendenkmale vor Errichtung des Neubaus wurde ein bislang unbekannter Ausläufer des römischen Lagerdorfes mit Hausgrundrissen, Kelleranlagen und Brunnenschächten mit mannigfaltigen Bronze- und Tongeschirren aus den ersten drei nachchristlichen Jahrhunderten freigelegt. Höhepunkt bildete aber die Entdeckung eines mittelalterlichen Weinlesehofkomplexes, der sich als der Weinlesehof des Dom- und Hochstiftes Passau identifizieren ließ.
Als Sensation galt der Fund von 1238 figural verzierten und glasierten Bodenfliesen (14. Jh.) aus der ehemaligen Kapelle des Lesehofs, welche in ihrer Anzahl und ihrem guten Erhaltungszustand im europäischen Raum einzigartig sind. Diese wurden, ebenso wie der mittelalterliche Weinkeller, vorbildlich in den Neubau integriert, der zwischenzeitlich vom Archiv in Museumsräumlichkeiten mit dazugehörigen Depots umgeplant worden war.
Seit 2008 gibt es eine umfassende Ausstellung zur Stadtgeschichte. Zusätzlich zu der jeweiligen Dauerausstellung veranstaltet das Stadtmuseum in regelmäßigen Intervallen Sonderausstellungen zur Kunst, Geschichte und Volkskunde Klosterneuburgs.
DAUERAUSSTELLUNG
"Es war einmal..." Das Werden der Stadt Klosterneuburg
Eine Präsentation gleichermaßen für Erwachsene wie für Kinder – so erleben die Besucher des Stadtmuseums die im September 2008 neu eröffnete Dauerausstellung über "Das Werden der Stadt Klosterneuburg". Das neue Museumsmaskottchen Max Historicus, ein schlaksiges H, das sich pro Ausstellungsthema in einem anderen, passenden Gewand zeigt, führt die jungen Gäste durch die einzelnen Stationen. Der Rundgang beginnt mit zwei 8000 Jahre alten Mammutzähnen, die die Besiedelung des Gebietes für diese Zeit belegen. Weitere kostbare Exponate – etwa ein exakt rekonstruiertes Grab aus römischer Zeit, die Stadterhebungsurkunde von 1298 oder Erinnerungsstücke an den Zweiten Weltkrieg und die nachfolgenden Jahre der Besatzung –, Grafiken aber auch Kinderzeichnungen erzählen Schritt für Schritt von Klosterneuburgs Vergangenheit.
Die Erwachsenentexte wurden kindgerecht umformuliert, per Hand geschrieben und im Ausstellungsbereich unter den "normalen" Texten positioniert. Verschiedene Spielstationen, ein Computereck und ein Stadtgeschichte-Quiz, vervollständigen das Programm für die jungen Gäste.
Einige "Sonderthemen" – etwa "Klosterneuburg als Pionierstadt", "Die Katastralgemeinden" oder "Der Weinbau" – runden das Ausstellungsprogramm ab.
ÖFFNUNGSZEITEN
Samstag 14 - 18 Uhr, Sonn- und Feiertage 10 - 18 Uhr
FÜHRUNGEN
nach telefonischer Vereinbarung
Sonderführungen für Schulklassen auf Anfrage